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sɐuˈdad(ə) I SAUDADE

  • Autorenbild: Deborah Renger
    Deborah Renger
  • 23. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Apr.




Free as a bird can fly, my mind is on a journey to live this freedom


sɐuˈdad(ə) I SAUDADE

Ein Wort, das sich nicht einfach so beschreiben lässt. Gibt man es in die Suchmaschine seines Vertrauens ein, stößt man auf viele Definitionen – und dennoch sind sich die Quellen nicht ganz einig, was es eigentlich bedeutet.

Nur jemand, der Saudade einmal erlebt hat, kann erahnen, was es in seinen Grundzügen wirklich meint.

Das Wort „Saudade“ stammt aus dem Portugiesischen und bedeutet wörtlich:

SEHNSUCHT


Doch es ist so viel mehr als das.

Es beschreibt ein Gefühl – vielmehr einen Zustand aus Melancholie und Sehnsucht, der sich tief im Innersten eines Menschen festsetzt.

Hätte man mich vor ein paar Jahren gefragt, ob ich wüsste, was das für ein Gefühl ist, hätte ich wahrscheinlich nur den Kopf geschüttelt. Heute bin ich vielleicht nicht viel schlauer – aber um viele Erfahrungen reicher. Und genau dadurch kann ich in feinen Nuancen verstehen, was Saudade bedeutet.


Ich finde Saudade im Reisen, in der Melancholie des Neuentdeckens, im Beobachten des regen Treibens in einem kleinen Café, im Kennenlernen wunderbarer Menschen und in einem Sonnenuntergang, der mir den Atem raubt – mit all seinen Farbnuancen.

Ganz oft spüre ich es auch, wenn ich wieder zurück bin – im sogenannten „normalen Alltag“.*

In den letzten Jahren war es eine echte Herausforderung, mich nicht vollkommen in die Melancholie all dieser Erlebnisse zu verlieren, die mich auf meinen Reisen geprägt haben.


Heute weiß ich besser damit umzugehen – und habe gelernt, Saudade auch in meinem Alltag zu leben.

Es zeigt sich in den kleinen Dingen: Das – und wirklich das – einzig wahre Franzbrötchen vom Bäcker um die Ecke in vollen Zügen zu genießen. Ein Wochenendausflug mit Freunden oder der Familie.Oder eine Umarmung von einem geliebten Menschen.

Was mir immer klarer geworden ist: Solche Träume – oder auch Tagträume – wollen gelebt werden.

(Und ja, auch Franzbrötchen können Tagträume auslösen.)


So banal manche Dinge auch scheinen – sie haben ihren Platz in unseren Köpfen.

Und, ganz ehrlich: In jedem dieser Gedanken steckt ein kleines Stück Sehnsucht.

Sei es die neue Jeans, der Töpferkurs, der seit Jahren auf der Bucket List steht, eine herzliche Umarmung**oder die Reise, die noch so weit entfernt scheint.

Als ich darüber nachgedacht habe, all die Menschen auf meine kleine Reise mitzunehmen, suchte ich nach einem Namen.


Ein Wort, das mich schon so lange begleitet –das immer wieder leise in meinem Hinterkopf auftaucht –und das all das, was ich sagen möchte, in sich trägt: Saudade.



So entstand ein feiner Name, unter dem nun die eine oder andere Zeile verfasst wird.








 
 
 

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