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L I M O N

  • Autorenbild: Deborah Renger
    Deborah Renger
  • 23. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Apr.

Eine Auszeit nehmen

Noch nie war der Wunsch nach einer einfachen Pause klarer in meiner kleinen Traumblase.

Ich merkte einfach, wie viele Dinge mir immer mehr meiner Energie nahmen – und wie selbst einfache Dinge wie Freunde treffen oder Ausflüge unternehmen immer schwerer für mich wurden.

Der Gedanke, eine Auszeit zu nehmen und Zeit zur Verfügung zu haben, wurde für mich immer klarer.


Zeit.

Zeit zum Durchatmen, Energie tanken – und für Dinge, die manchmal viel zu kurz kommen.Zeit, um aus der kleinen, wunderbar weichen Komfortzone auszubrechen, die ich mir in meiner gewohnten Umgebung aufgebaut habe,und den Blick über den Horizont hinaus zu wagen.

Schnell wurde klar, dass ich mich nicht einfach in einen Flieger setzen möchte, um dann statisch von Ort zu Ort zu reisen

(…was ich ja trotzdem mache – nur eben anders :))

und dabei immer auf eine Unterkunft angewiesen zu sein.


So entstand der naive Gedanke – oder vielleicht Traum –, einfach mal schnell einen Van zu kaufen und den auszubauen.

Zu dem Zeitpunkt war mir noch nicht so ganz klar, welches Ausmaß das Ganze annehmen würde.

Die erste Frage, die mir mein Freund stellte, war:

„Was willst du denn für ein Auto haben?“


Ja, keine Ahnung – etwas mit vier Rädern wäre super. Und Platz für ein Bett. :)


Nach ein paar Tagen der Standpunktfindung war klar: Es wird entweder ein Sprinter oder ein VW Bus.

(Dass es davon unendlich viele Varianten gibt, war mir da noch nicht bewusst.)


Zum Glück habe ich einen tollen Mann an meiner Seite,der nicht nur unglaublich gut mit seinem Freund – danke an dieser Stelle, Olli! – Autos reparieren kann, sondern auch weiß, welche meiner spontanen Ideen wirklich gut sein könnten.


Gesagt, getan:

Auf einem bekannten Suchportal fand ich das erste „Anschauungsobjekt“ meiner Wahl. Ein paar Autominuten entfernt: ein roter Sprinter, L1H1.

Auf den Bildern waren „ein paar Roststellen“ zu sehen.Bei der Besichtigung erklärte der Verkäufer das mit den Worten:„Ist halt ein roter Sprinter – die rosten halt immer.“

Da ich nicht unbedingt ein Auto wollte, das mir als Erstes unter dem Fahrersitz wegrostet(die Einparksituation mit dem Sprinter habe ich übrigens gekonnt ignoriert),entschieden Josef und ich schnell: Das ist nicht das richtige Auto.

Also doch ein VW Bus. (Wusste nicht, dass die so beliebt sind.)

Ein paar Wochen später – nach einer Nachtschicht – fand ich plötzlich meinen kleinen Limon.

Einfach so war er da.

Passte ins Budget.

Hatte wenig Rost.

Und war dazu noch in einer anderen Farbe als Weiß oder Rentnersilber.

Also fuhren wir wieder los.


Die letzten Nachtschichten standen uns beiden ins Gesicht geschrieben,als wir beim Verkäufer ankamen.

Für mich war es der erste Autokauf meines Lebens – für Josef schon fast Routine.



Ich würde gern sagen, wir hätten das Auto bei der Besichtigung bis auf die letzte Schraube gecheckt.Aber ehrlich gesagt:

Wir haben nicht mal nachgeschaut, ob das Licht funktioniert.


Aber hey – ein bisschen Abenteuer muss ja immer dabei sein.

Also haben wir ihn gekauft: einen VW T5 1.9 TDI aus dem Jahr 2007.


Welche Herausforderungen noch auf uns zukommen würden,haben wir – oder besser gesagt: ich – erfolgreich verdrängt.


Aber hey: Um ein Auto reicher, wurde der Plan weitergeführt.



ree

 
 
 

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